Europeana und der Kulturpool

Der Kulturpool präsentiert Sammlungsbestände aus Museen, Archiven und Bibliotheken aus ganz Österreich und macht damit eine domänenübergreifende Suche in den digitalisierten Sammlungen der Institutionen möglich. Zusätzlich übermittelt der Kulturpool diese Daten als offizieller nationaler Aggregator an Europeana, das Portal für digitalisiertes Kulturerbe aus der Europäischen Union. Was aber ist Europeana?

Europeana

Europeana ist eine Initiative der Europäischen Union, die vom „Connecting Europe Facility (CEF)“ Förderprogramm der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten finanziert wird. Der Auftrag von Europeana ist es, den Sektor des kulturellen Erbes bei seiner digitalen Transformation zu begleiten und hilfreiches Wissen und Werkzeuge dafür zur Verfügung zu stellen sowie Partnerschaften und Netzwerke zu fördern. Europeana möchte breite Interessen ansprechen: „Wir teilen und fördern Europas Kulturelles Erbe, damit ein jeder es nutzen und sich daran erfreuen kann: zum Lernen, für den Beruf oder einfach zum Spaß.

Die Vielfalt des europäischen Kulturerbes

Der Kulturpool ist Teil eines Netzwerks aus europäischen Portalen, die Kulturerbe online sichtbar und zugänglich machen. Europeana verbindet diese digitalen Sammlungen, indem sie die Daten aus dem Netzwerk der europäischen Datenpartner in ihrem Portal zusammenführt und sichtbar macht. Damit bietet Europeana nicht nur allen Europäerinnen und Europäern, sondern allen Interessierten weltweit einen Zugang zur Vielfalt der Sammlungen des Kontinents.

„Europeana befähigt den Sektor des kulturellen Erbes bei seiner digitalen Transformation. Wir entwickeln Fachwissen, Tools und Richtlinien, um den digitalen Wandel zu nutzen und Partnerschaften zu fördern, die Innovationen fördern.“

Europeana

Bewahren und Sichtbarmachen des Kulturerbes

Europeana dient als Brücke zwischen den Epochen und den Institutionen der europäischen Mitgliedsstaaten, gibt tiefe Einblicke in die Geschichte und fördert gleichzeitig ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Arbeiten mit kulturellem Erbe. Das Sichtbarmachen historischer Objekte in der Europeana beleuchtet neue Facetten des Kulturerbes. Die Objekte können nicht nur im Zusammenhang der Sammlung einer Institution erforscht werden, sondern im großen Kontext der Sammlungen des europäischen Kontinents. Europeana unterstützt dabei im Streben, das Kulturerbe für zukünftige Generationen digital und vernetzt aufzubewahren.

Hinter den Kulissen: Der Aggregationsprozess von Europeana

Unter der Benutzeroberfläche von Europeana steckt ein aufwendiger Prozess, der sicherstellt, dass die digitalisierten Sammlungen aus den einzelnen Ländern zusammengeführt und angezeigt werden können. Europeana arbeitet dazu mit nationalen Partnern, wie auch dem Kulturpool, zusammen. Diese liefern Daten – also das digitalisierte Kulturerbe – aus den Museen, Bibliotheken und Archiven ihrer Länder und die Europeana zeigt alle Daten an einem Ort an. Diesen Prozess nennt man Aggregation. Das Endergebnis ist ein zentrales Suchportal über das gesamte und vielfältige digitale Erbe europäischer Länder. 

Was ist eine „Aggregation“?

Aggregation bedeutet das Zusammenführen von Daten. Im Kontext des Kulturpools und von Europeana bedeutet dies das Zusammenführen der Daten des digitalen Kulturerbes. Der Kulturpool aggregiert Daten aus österreichischen Institutionen und Europeana aggregiert Daten aus sog. nationalen und thematischen Aggregatoren aus ganz Europa. Für Österreich ist der Kulturpool der offizielle nationale Aggregator.

EDM als gemeinsamer Datenstandard

Was haben ein historischer handschriftlicher Text, wissenschaftlich dokumentierte Pflanzen- und Tierfunde und ein Gemälde gemeinsam? Europeana hat die schwierige Aufgabe, digitales und digitalisiertes Kulturerbe aus unterschiedlichen Bereichen in einem Portal zu verbinden und sichtbar zu machen. Viele der Objekte werden mit sehr unterschiedlichen Kategorien an begleitenden Informationen beschrieben. Um hier einen gemeinsamen Standard zu schaffen, hat Europeana den Metadatenstandard „EDM“ (für Europeana Data Model) entwickelt, an dem sich alle angebundenen Institutionen orientieren. Damit wird es möglich, nach inhaltlichen Fragestellungen über unterschiedliche Quellen hinweg zu suchen.

Der Kulturpool ist mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, auch auf nationaler Ebene kommen die digitalisierten Objekte aus vielen verschiedenen Domänen der Institutionen. Würde die aufwendige Anpassung der Daten auf einen gemeinsamen Standard nicht auf nationaler Ebene durch eine nationale Plattform wie den Kulturpool geschehen, wäre das eine nicht schaffbare Aufgabe für Europeana –  schließlich handelt es sich um Tausende an Institutionen aus ganz Europa.

Wozu braucht es EDM?

Einen Käfer beschreibt man anders als einen Klimt: Der Käfer braucht Eigenschaften wie Länge, Fundort oder Daten zu den Fühlern; ein Gemälde von Klimt beschreibt man eher mit Merkmalen wie Technik, Farbzusammensetzungen und Jahr der Entstehung. Wie können beide Objekte nebeneinander angezeigt werden? Das Datenformat EDM von Europeana hilft, für unterschiedliche Anforderungen die passenden Eigenschaften zur Verfügung zu stellen.

Links zu Europeana