Über die Myrthe
![]() | Anlass Eine kleine Kulturgeschichte der Myrthe |
Myrtus lalifolia Romana [Myrte] (Originaltitel)
Anonym (Entwurf) (Wien, 1801-1850)
Zweig mit spitz zulaufenden Laubblättern, an den Blattachseln sitzen weiße Blüten
Aus der Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
Die Myrthe, inzwischen meist ohne „h“ Myrte geschrieben, mit lateinischem Namen „myrtus communis“, auch die Gemeine Myrte, ist ein immergrüner Strauch aus der Familie der Myrtengewächse. (Myrtaceae). Die Myrte ist als einzige Vertreterin dieser Familie im Mittelmeergebiet von den Kanaren im Westen bis nach Vorderasien im Osten anzutreffen. Seit der Antike kultiviert, findet man sie am ehesten in Macchien und Wäldern auf kalkfreiem, feuchterem Boden.
Zwischen Mai und August treibt die Myrthe weiß und duftend ihre zahlreichen Blüten aus. In reichlichen Verzweigungen kann die Myrthe als immergrüner Strauch bis zu fünf Meter hoch werden. Die Oberseite ihrer Blätter ist grüner als die leicht hellere Unterseite. Die Früchte sind erbsengroß und schmecken leicht säuerlich. Die Beeren reifen zwischen November und Dezember und entfalten dann einen sehr guten Geruch.
Man kann ihre Blüten, Blätter und Beeren für die unterschiedlichsten Anwendungsformen verwenden. Die Myrte ist appetitanregend, antibakteriell, lindert Nervosität und hilft bei Lungenproblemen. Aus ihren Blättern lässt sich Tee zubereiten und ähnlich dem Lorbeer findet sie in der Küche viele Verwendbarkeiten.
Aus der Heilpflanze lässt sich wirkungsvolles Öl gewinnen. Das darin enthaltene Geraniol beruhigt und entspannt während das belebende Ciniol als Wachmacher fungiert. Myrten Öl macht gelassen und frisch, wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Ein paar Tropfen Myrten Öl als Inhalation hilft bei Lungenkrankheiten.
Die Myrte wird seit jeher auch als „Welsche Heidelbeere“ bezeichnet.
In der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft trugen junge Jüdinnen einen Myrtenkranz als Zeichen ihres Brautstandes.
Die alten Griechen haben die Myrthe der Aphrodite geweiht, die Römer der Venus. Zu bestimmten Anlässen wurden Myrtenzweige auf einen zu beschreitenden Weg gestreut, während Weihrauch verbrannt wurde.
Ein Myrtenkranz wurde der jungfräulichen Braut geflochten, in der Renaissance kam dieser Brauch auch in Mitteleuropa zur Geltung, wobei auch Bräutigam und Trauzeugen Myrtenzweige angesteckt bekamen.
Das Ritual sah vor, dass die junge Ehefrau einen bei ihrer Vermählung getragenen Zweig aus dem Myrtenkranz in die Erde setzte und wartete bis dieser Wurzeln schlug. Der weitere Verlauf des Wachsens wurde als Vorhersage eines beständigen Eheglücks angesehen und laufend gepflegt. Die Myrte wurde später dann auch mit in die Wohnstuben genommen und wurde so zu einer der ältesten Zimmerpflanzen.
Noch heute tragen griechische Brautleute einen Myrtenkranz auf dem Kopf, sobald sie sich das Ja-Wort gegeben haben.
Die Myrte gilt als Schutzpflanze der Liebenden und wird deshalb auch häufig „Brautmyrthe“ genannt werden.
Überliefert ist auch der Glaube, dass die Myrte die bösen Geister aus dem Hause fernhält.
Was erinnert in Österreich noch an die Myrte?
Im 7. Bezirk in Wien verläuft die Myrthengasse, zur Hälfte als romantische Fussgängerzone, von oben an die Burggasse grenzend bis hinunter zur Lerchenfelderstraße:
Myrthengasse 7
Die Myrthengasse in Wien 1070
1962-02-15
Wien 7, Myrthengasse 7
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Myrthengasse 10
August Stauda, 1905
'Zum blauen Löwen'. Aufnahme von rechts gegen die Neustiftgasse.
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Die Myrthengasse
August Stauda, 1903
Wien 7, Burggasse 66
Aufnahme über Eck mit Front Myrthengasse 2.
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Myrthengasse Zum Blauen Löwen
Wien 8, Myrthengasse 10
Hans Siegenfeld,
Datierung 1962-07-30
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Im Semmeringgebiet erinnert der Myrthengraben an den immergrünen Strauch und seine jahrhunderte-alte Verwendung in der europäischen Kulturgeschichte:
Der Myrthengraben
Myrthengraben
Aussicht von der Brücke über den Myrthengraben
Friedrich Würthle, (Konstanz 1820 - 1902 Salzburg)
ca. 1881
Aus der Fotosammlung der Albertina
Die Myrthenbrücke
Myrthenbrücke
Leander Russ - Eröffnung der Semmeringstrecke durch Kaiser Ferdinand - 1841
Austria Wiki
https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Semmering-Passstraße
Neben den in Natur und Stadt verorteten Erinnerungen an die frühere Strahlkraft der Myrte erinnert der Myrthenblütenwalzer von Johann Strauß Sohn op. 395
Link: Zu finden auf diversen musikalischen Plattformen oder diversen sozialen Medien.
Myrthenblüthe
Myrthenblüthen, Walzer für Männerchor und Orchester; op. 395
Strauss, Johann (1825 - 1899)
Datierung [1881-1882]
Aus der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus
Modernes Kulturgeschichtliches: *Die Maulende Myrte!
Ähnlich der Pflanze, die als nicht winterfest und sehr anspruchsvoll gilt, wurde die Figur "die Maulende Myrte", die in allen geradzahligen Büchern von Harry Potteranzutreffen ist (Band II, IV, und VI) von Joanne Kathleen Rowling als nicht sehr anspruchsloses Wesen aus Hogwarts konzipiert. Immerhin trägt sie zum Fortbestandes der "myrthe" durch den Erfolg des Buches und der Verfilmungen nachhaltig bei.
Stimmungsimpressionistin Tina Blau
![]() | Anlass Tina Blau und der Stimmungsimpressionismus |
Regine Leopoldine Blau, geboren am 15. November 1845 in Wien, im heutigen dritten Bezirk Landstraße, war eine der wichtigsten Landschaftsmalerinnen Österreichs, sie zählt zu den Stimmungsimpressionisten, ein Begriff, der den Fokus der gewählten künstlerischen Motive auf die Landschafts- und Stilllebenmalerei beschreibt.
Zur Frauenbewegung:
Frauenbewegung – Wien Geschichte Wiki
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Frauenbewegung
Revolution 1848: Barrikadenlied (Flugblatt)
Barrikadenlied
Verfasser: Adolf Buchheim (Student) am 26. Mai 1848
Archiv der Universität Wien, Bildersammlung
Aus der Sammlung der Universitätsbibliothek Wien - Phaidra
Revolution 1848: Josef Matthaus Aigner (18.01.1819-19.02.1886; Bildende Kunst, Akadem. Legion)
eh. Unterschrift; Commandant der academischen Legion
Beitragender J.Kriehuber (Lithographie), Fotostudio Helmreich, Wien I.
signiert: Kriehuber 848
ged. bei J.Hofelich
Aus der Sammlung der Universitätsbibliothek Wien - Phaidra
Laxenburger Park mit Spaziergängern
August Schäffer (1833 - 1916 Wien)
Datierung 1877
Aus der Graphischen Sammlung der Albertina
Mit dem Verkauf ihrer Bilder leistete sich das Reisen, mitunter konnte sie während eines Aufenthaltes auf einer ihrer Reisen ein weiteres Bild verkaufen und so ihren Aufenthalt verlängern.
In diesen Jahren lernt sie den Maler Emil Jakob Schindler kennen. Sie befreundeten sich und gingen gemeinsam auf Reisen nach Ungarn und in weitere Länder und gründeten ihre Ateliergemeinschaft in Wien. Da sie selbst kein Mietverhältnis eingehen konnte, wurde die Ateliergemeinschaft als Lehrer-Schüler Verhältnis nach außen hin "verkauft". Sie wehrte sich gegen die Idee Schülerin von Schindler gewesen zu sein, was bis heute immer wieder kolportiert wird.
Blau, Tina
Mit einem Korbwagen, in dem sich ihre Malutensilien befinden, in den Praterauen.
Druck
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Blau, Tina MAK
Tina Blau MAK
Anonym (Entwurf) (1971)
Papier, Flachdruck
Bibliothek und Kunstblättersammlung, Plakat
Aus der Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
1874 bezog Tina Blau ihr eigenes Atelier im Wiener Prater, in einer der von der Weltausstellung hinterlassenen Rotunden.
Aus dem Gestell eines Kinderwagens und einem größeren Weidenkorb formte sie ihr „Malwagerl“, ein mobiles Mal-Set mit Staffelei als Abstellfläche für Pinsel, Farben, ganzen Paletten und weiteren Utensilien und ging damit hinaus in die umliegende Natur des Wiener Praters. Der Stimmungsimpressionismus wurde auch durch seine Freiluftzeichnungen geprägt. Mit weit größeren Formaten als gewöhnlich, schuf sie so Werke wie den „Prater im Frühling“, Öl auf Leinwand, mit den Maßen 2x3 Meter. Typischerweise „en plain air“ - in Freiluft gemalt.
Dieses Bild wurde anfangs von der Jury des Künstlerhauses als „nicht hängbar“ eingestuft, mit den Worten, „es würde ein Loch in die Ausstellungswand reißen“. Die Hängekommission reagierte auf die untypische Helligkeit ihres Bildes und wies es anfangs zurück. Dank der Intervention von Hans Makart wurde das Bild doch zugelassen.
Erste internationale Kunstausstellung Wien 1882
Porträtkarikatur Hans Makart
Porträtkarikatur Hans Makart
Franz Rumpler
Datierung 1875-1880
Hans Makart (Salzburg 1840 - 1884 Wien) - Maler aus Serie von Porträtkarikaturen von Malern, Bildhauern, Architekten, Musikern und Schauspielern aus Umkreis von Hans Makart in Wien
Aus der Sammlung der Landessammlungen Niederösterreich
Erste Internationale Kunst-Ausstellung im Künstlerhause. Wien 1882
Hans Makart (Salzburg 1840 - 1884 Wien)
R. v. Waldheim, (Österreich, 1855 - 1895), Druck
Aus der Plakat-Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
Ein Bericht vom 2. April 1882, ein Tag nach der Eröffnung, liefert ein Stimmungsbild aus den Augen eines Kritikers: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=18820402&seite=4
ANNO, Neue Freie Presse, 1882-04-02, Seite 4 (onb.ac.at)
Neue Freie Presse, Bericht über die Kunstausstellung vom 2. April 1882
Neben der Bemerkung zu Frau Hornbostel, fand auch Tina Blau zumindest namentlich Erwähnung in der Aufzählung beachtenswerter Exponate. Rudolph Alt und Hans Makart finden besonderes Augenmerk. Der Bericht lobt die Initiative und die Exponate.
Antonin Proust, Frankreichs Minister der „Beaux-Arts“, der Schönen Künste, dieser Titel entspricht dem heutigen Kulturminister-Begriff, lud Tina Blau mit ihrem Bild „Frühling im Prater“ in den Pariser Salon ein. Der dortige „Auslands-Oscar“, wenn man so will, wurde unter der Bezeichnung „prix honorable“ an sie vergeben. Dort sind auch mehrere Gemälde zu den Tuilerien entstanden, wohl mit der Genugtuung der internationalen Anerkennung im Rücken.
Dieses Ereignis kennzeichnete auch ihren internationalen Durchbruch. Ihr Freiluftgemälde „Frühling im Prater“, zeigt die Landschaft unmittelbar um ihr Atelier und wurde auch en plain air gemalt.
Frühling im Prater
Tina Blau, 1882
Beschreibung
Der "Frühling im Prater" ist Tina Blaus unbestrittenes Hauptwerk und das größte Gemälde, das die Künstlerin im Laufe ihres Lebens malte. In einem Brief an August Schaeffer vom 19. Jänner 1900 (heute Tina Blau-Nachlass, New York) berichtet die Künstlerin, dass sie am Bild 1881/82 gemalt habe. Die Jury der 1. Internationalen Kunstausstellung des Wiener Künstlerhaus 1882 wollte das Bild zunächst zurückweisen, da es in den Augen der Hängekommission zu hell war und überall ein "Loch in die Wand" machen würde. Erst auf Intervention Hans Makarts sei das Bild dennoch angenommen worden. Im Jahr darauf wurde es auf Initiative des französischen Ministers der Schönen Künste, Antonin Proust, im Pariser Salon ausgestellt, wo es eine "mention honorable" erhielt. Das Bild wurde zunächst vom Sammler F. W. Crone erworben. Im Zuge der Kollektivausstellung Tina Blaus in der Galerie Pisko 1899 konnte das Bild schließlich für die Kaiserliche Gemäldegalerie erworben werden.
Öl auf Leinwand
Rahmenmaße: 267 x 340 x 16 cm
Aus der Sammlung der Österreichischen Galerie Belvedere
1883, noch keine 40 Jahre alt, für diese Zeiten aber ungewöhnlich spät, verlobte sie sich mit dem Schlachtenszenen- und Pferdemaler Heinrich Lang und zog zu ihm nach München, wo sie Ende Dezember 1883 heirateten.
Tina Blau war Jüdin, Heinrich Lang evangelischen Glaubens. Es galt das Verbot von „Mischehen“ und sie entschied sich zu konvertieren.
Exkurs:
ANM00176 bel ok PR.pdf (austriaca.at)
https://austriaca.at/0xc1aa5576_0x0039014b.pdf
„Nach dem vergeblichen Versuch des Reichstags von Kremsier 1848/49, die obligatorische Zivilehe einzuführen und das Ehehindernis der Religionsverschiedenheit aufzuheben, blieb in Bezug auf das ABGB Eherecht und die religiös bedingten Ehehindernisse alles beim Alten: Ehen, die von Anfang an rein katholisch waren und erst später infolge des Übertritts eines Ehegatten christlich gemischt wurden beziehungsweise von Anfang an gemischt waren, aber durch Übertritt eines Ehegatten katholisch wurden, blieben dem Bande nach unauflösbar.“
Daran konnte auch die im Dezember 1867 eingeführte verfassungsrechtliche Gewährleistung der Glaubens- und Gewissensfreiheit nichts ändern. Das in Ausführung dazu ergangene Gesetz über die Regelung der Interkonfessionellen Verhältnisse gab zwar jedem Staatsbürger nach vollendetem 14. Lebensjahr das Recht der freien Wahl des Religionsbekenntnisses und bestimmte auch, dass durch einen Religionswechsel alle genossenschaftlichen Rechte der verlassenen Religionsgemeinschaft an den Austretenden verloren gingen (§§4 und 5). Hinzu kam überdies, dass in §16 dieses Gesetzes angeordnet wurde, dass dem sogenannten Interkonfessionellengesetz (insbesondere auch den §§4ff) entgegenstehende Bestimmungen des bisher geltenden Rechts nicht mehr zur Anwendung kommen durften.
Zwischen Christen und Nichtchristen Christen war es verboten, sich mit Personen zu verehelichen, die sich nicht zum Christentum bekannten (§64); solche Verbindungen waren ungültig. Es wurde von diesem Ehehindernis zunächst (bis 1905) auch nie Dispens erteilt.
Grundsätzlich Konfessioneller Charakter: Das Eherecht des ABGB war in den §§ 44 bis 136 geregelt, es war konfessionell orientiert, enthielt jeweils eigene Vorschriften für Ehen von Christen, Katholiken (inklusive Griechisch-Unierte) und Akatholiken (Griechisch Orthodoxe sowie Protestanten Augsburger bzw. Helvetischen Bekenntnisses), sowie für Ehen von Juden. Mischehen waren nur unter Angehörigen christlicher Konfessionen zulässig, zwischen Christen und Nichtchristen aber verboten und auch mit Ungültigkeit sanktioniert. Erst mit dem sogenannten Interkonfessionellengesetz wurde der Übertritt von einem christlichen Bekenntnis zum Judentum rechtlich möglich.
Christian Neschwara
Konfessionell bedingte Ehehindernisse und Grundrechte seit 1867
Dame mit Kind
Tina Blau, 1881
Beschreibung
Studie zum Gemälde "Frühling im Prater".
Aus der Sammlung Österreichische Galerie Belvedere
Nach ihrer Hochzeit begann Tina Blau als Lehrerin in der Malschule des Künstlerinnenvereins zu unterrichten. Der Künstlerinnen-Verein München wurde 1882 gegründet:
„Satzungsgemäß galt es das primäre Ziel zu verfolgen den kunst- und kunstgewerbetreibenden Damen Gelegenheit zu gegenseitiger Anregung in ihrem Schaffen und gegenseitiger Unterstützung in ihren Bestrebungen zu geben, Sinn und Geschmack für das Schöne zu heben und das künstlerische Verständnis in Frauenkreisen immer mehr zu entwickeln. Die Ausbildung erfolgte an einer sogenannten „Damenakademie“ des Vereins.“
Ab 1889 unterrichtete sie dort Landschaft- und Stillleben.
Die Sommermonate verbringt sie traditionsgemäß in Wien.
Oetz, 1901
Tina Blau, 1914/1915
Beschreibung (Siehe auch Bild-Link)
Das Gemälde wurde mehr als zehn Jahre nach Tina Blaus Aufenthalt im Ötztal in ihrem Wiener Atelier gemalt. Das ursprünglich 1914 datierte Bild wurde im Jahr darauf von Tina Blau nochmals überarbeitet und die Datierung in 1915 geändert. Der ursprüngliche Zustand ist in einer Abbildung aus den Fotomappen, die die Künstlerin am Ende ihres Lebens hat anfertigen lassen, dokumentiert. Ursprünglich war auf der linken Seite noch ein großer Baum vorhanden. Tina Blau notierte Anfang 1916 in ihrer handschriftlichen Werkliste, dass sie den Baum weggenommen habe. Spuren davon sind im Gemälde noch erkennbar.
Öl auf Leinwand
Aus der Sammlung der Österreichischen Galerie Belvedere
Ihre Werke werden inzwischen auf allen Weltausstellungen und Ausstellungen gezeigt und genießen Erfolg und Anerkennung. Der Münchner Kunstverein organisiert ihre erste Einzelausstellung mit mehr als 60 Werken, die in weiteren Städten gezeigt werden. 1889 nahm Tina Blau in Paris in der Weltausstellung teil, 1892 in Chicago. Es folgten weitere Ausstellungen.
Als ihr Mann 1891 stirbt, zieht sie nach einigen Reisen, die sie bis nach Holland und Italien brachten, wieder nach Wien zurück. Unter der Federführung von Olga Prager, gründete sie gemeinsam mit Rosa Mayreder 1897 die „Wiener Frauenakademie“, ursprünglich die „Kunstschule für Frauen und Mädchen“, als eine künstlerische Bildungseinrichtung in Wien, in der Nähe ihres ehemaligen Prater-Ateliers. Diese Initiative ermöglichte es Frauen, die sich für Malerei, Graphik und Bildhauerei interessierten, eine Ausbildung ohne teuren Privatunterricht zu erhalten. Tina Blau unterrichtete die Klasse „Landschaftsmalerei und Stillleben“ von 1898 bis 1915, also bis kurz vor ihrem Tode. Die heutige Wiener Modeschule Hetzendorf stellt mehr oder weniger die Fortsetzung der ursprünglichen Frauenakademie dar, wenn auch über einige Umwege.
Tina Blau hat Weichen für Frauen in der Kunstlandschaft und Malerei gestellt und war eine der bedeutendsten österreichischen Malerinnen des 19. Jahrhunderts. Sie war unter anderem auch mit Marie von Ebner-Eschenbach, Rosa Mayreder und vielen anderen Größen ihrer Zeit befreundet. Marie von Ebner-Eschenbach teilte sich ihre Lebensjahre – Geburt 1830 – Tod 1916 mit Kaiser Franz Josef und lässt so anschaulich eine ganze Ära umfassen. Auch Tina Blau stirbt 1916 nach einer längeren Erkrankung an einem Herzstillstand in einem Wiener Sanatorium.
Zitat von Walter Taussig:
„Tante Tina hatte immer betont, dass sie als Künstler (sic), und nicht als malende Frau beurteilt werden wolle“, erinnert sich ihr Großneffe Walter Taussig in seiner Rede anlässlich der Eröffnung der Tina Blau-Ausstellung im Jüdischen Museum in Wien im Sommer 1996.
LINK – Siehe auch:
Tina Blau (fembio.org)
https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/tina-blau/
Tina Blau in fortgeschrittenem Alter
Madame d'Ora, Atelier 1915-07-08
Tina Blau in Arbeitsmantel.
Objektklasse/Objektname
Fotografie
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Sie zählt zu den ProtagonistInnen der österr. Landschaftsmalerei, des Blumenstilllebens. Ihr Interesse galt auch dem in Mode gekommenen Jugendstil.
Neben Carl Moll, Theodor von Hörmann und Emil Jakob Schindler zählt ihr Stil zum Poetischen Realismus. Mit Marie Egner, Olga Wisinger-Florian, Hugo Darnaut sowie den oben genannten zählt sie zu den im Stil des österreichischen Stimmungsimpressionismus arbeitenden KünstlerInnen.
1917 wurde im Künstlerhaus eine Gedächtnisausstellung mit Werken Tina Blaus ausgerichtet. 100 Jahre danach lud das Belvedere, unter Beteiligung des Dorotheums, 2017 unter dem Titel „Meisterwerke im Fokus“ zu einer Jubiläums-Schau. In diesem Jahr erscheint auch ihr elektronisches Werkeverzeichnis.
Exkurs:
Der Stimmungsimpressionismus, ca. 1870 bis 1900, als Begriff seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts etabliert, umschreibt die aus den Traditionen der niederländischen Landschaftsmalerei entstandenen Stilmittel und hebt die besonderen Reize der einen umgebenden Natur durch klare Lichtverhältnisse in der Landschaft, ihrer atmosphärischen Reize und Besonderheiten hervor. Eine Freilichtmalerei, die häufig Motive aus dem Wiener Umland wählte, wie dem Wienerwald, dem Prater und den Praterauen sowie bis aus der Wachau.
Jubilum - 100er
![]() | Anlass 100er Jubiläen einiger Österreicherinnen und Österreicher |
Das Lateinische Wort júbilum n. bedeutet „Freudenruf der Hirten“ und mischt sich laut Kluge mit einer weiteren Quelle, die in „Jubel- oder Jobeljahr“ bezeugt ist: „Nach dem mosaischen Gesetz war jedes 50. Jahr ein Erlassjahr, das mit dem Widderhorn (hebr. jóvél) eingeblasen wurde.
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Papst Bonifatius VIII. führt 1300 ein christliches Jubeljahr ein, das alle hundert Jahre wiederkehren soll und Kirchenstrafen erlässt. Von späteren Päpsten wird der Zeitraum auf 50 Jahre, dann auf 33 und schließlich auf 25 Jahre verkürzt.“ Daher stammen die Worte Jubiläum und Jubilar, so wie auch das Nennwort jubeln.
Auf die heutige Zeit bezogen, könnte man die allgemeine Freude vorstellen, wenn etwa alle fünf Jahre verhängte Verkehrstrafen oder sonstige offene Rechnungen getilgt werden würden durch offiziellen Erlass.
Auch wenn das nicht zu erwarten ist, bringen Jubiläen meist trotzdem etwas Gutes, vor allem dem Kulturerbe. Das Andenken an eine Persönlichkeit, die für eine Öffentlichkeit von Bedeutung ist, vermittelt durch zeitgenössische Interpretation, Dokumentation und Reportage, liefert neue Aspekte zu bereits bestehendem Wissen, eine nachhaltige Erinnerung durch mediale Verbreitung auch erstmaligen Bezugspunkt für viele oder jüngere Generationen. Insofern ist das Feiern von Jubiläen eine wichtige Säule der Erinnerungskultur und eine relevante Methode einem Ereignis, einer Persönlichkeit vertiefende oder neue Öffentlichkeit zu verschaffen.
Im Jahr 2021 gibt es gleich mehrere runde Jubiläen, einige 100er, die auch wieder eine zeitliche Einordnung der literarischen, wissenschaftlichen und weiteren Strömungen gedanklich erleichtert, durch Wahrnehmung, wer von mehreren Persönlichkeiten das gleiche Geburtsjahr teilt, in die gleiche Zeit hineingeboren wurde. Auch Sterbedaten sind gleichwertig ein Anhaltspunkt der Darstellung. Hier bringt jeder 100er mehr eine vertiefende Auseinandersetzung und auch aus zeitgenössischer Sicht meist eine Fülle an Neuinterpretationen, weiterer Herausgaben oder Hommagen. Dies ist sehr deutlich an dem 700. Todestag von dem florentinischen Dichter Dante Alighieri zu sehen, der sein Gedenkjahr bereits in die letzte Runden gebracht hat.
Zu den 100. Geburtstagen mehrerer österreichischer Persönlichkeiten wie des Dichters H.C. Artmann, der Schriftstellerin Ilse Aichinger, des Arztes und Vertreters der Individualpsychologie Erwin Ringel, des Lyrikers und Übersetzers Erich Frieds gab es eine Vielzahl an Sendungen, Berichten, Gedenkfeiern und Veranstaltungen. Neue Editionen und Auflagen wurden herausgebracht und
auch der Kulturpool versteht sich als laufend entwickelnde und erweiternde Anlaufstelle, die ein breites Themengebiet absteckt und durch das semantische Suchsystem "auf gut Glück" nicht immer nur klar vorhersehbare, sondern durchaus auch interessante assoziierte Ergebnissen liefert. Ähnlich die Suchmöglichkeiten auf der Europeana, die ein Sammlungsnetz vieler europäischer Bestände anbietet und auch laufend redigiert und verbessert wird. Kulturpool, mit über einer Million an Digitalisaten, antwortet mit einer Vielzahl an Ergebnissen zu den jeweiligen Einträgen. Die Europeana bietet für die europäische Ebene konsequenterweise ein Vielfaches an Objekten für den zielstrebig Suchenden als auch für den Zufallsfund stets eine hoffentlich ergiebige oder inspirierende Antwort.
„Jubiläen! Die 100er einiger österreichischer Persönlichkeiten im 2021er Jahr“
100 Jahre Ilse Aichinger
100 Jahre HC Artmann
100 Jahre Erwin Ringel
100 Jahre Erich Fried
100 Jahre Paul Watzlawick
1 o o J a h r e
H.C. Artmann - Dichter, Wortakrobat und Schriftsteller
Geboren am 12. Juni 1921 in Wien; gestorben am 4. Dezember 2000 ebenda
H.C. Artmann hat Amstetten passiert - Persönlichkeiten beim Aufenthalten im Lande rund um Wien
Anton Wichtl, Datierung 1965
Tusche, laviert auf Transparentpapier
Kunstzeichnung
Aus der Sammlung der Landessammlungen Niederösterreich
Hans Carl (H.C.) Artmann
Otto Breicha, Datierung 1963
Fotografie, Dichtung, Wiener Gruppe
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek/ Breicha
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Ilse Aichinger
Interfoto / Brigitte Friedrich
Zu Bilder, Schrift und Werk siehe auch folgende Links:
https://austria-forum.org/af/Biographien/Aichinger%2C_Ilse
https://orf.at/stories/3234322/
1 o o J a h r e
Erwin Ringel, Arzt und Vertreter der Individualpsychologie
Geboren am 27. April 1921 in Timișoara, Rumänien; gestorben am 28. Juli 1994 in Bad Kleinkirchheim, Kärnten
schrieb über 600 Arbeiten, veröffentlichte 20 Bücher
Professor Erwin Ringel
Cermak, Alfred, Datierung 1975
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek/ Cermak
Zu Bilder, Schrift und Werk siehe auch folgende Links:
https://science.orf.at/stories/3206196/
1 o o J a h r e
Erich Fried - österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist
ein Hauptvertreter der politischen Lyrik der Nachkriegszeit
Geboren am 6. Mai 1921 in Wien; gestorben am 22. November 1988 in Baden-Baden
Erich Fried
Porträtskizze, Bleistiftzeichnung von Catherine Fried-Boswell, Datierung 1985-11-09
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Zu Bilder, Schrift und Werk siehe auch folgende Links: |
1 o o J a h r e
Paul Watzlawick - Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler
Geboren am 25. Juli 1921 in Villach, Kärnten; gestorben am 31. März 2007 in Palo Alto, Kalifornien
Watzlawick veröffentlichte 18 Bücher, die in 85 Sprachen übersetzt wurden. Darüber hinaus verfasste er über 150 Artikel und hielt Vorträge.
Paul Watzlawick
Porträtfoto - Aus "Essenzen - zum 100. Geburtstag von Paul Watzlawick"
hogrefe - siehe Link unten
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Faz - Bericht zum 100. Geburtstag von Paul Watzlawick
Siehe Link unten faz.net/Foto: Getty
Zu Bilder, Schrift und Werk siehe auch folgende Links:
„Die eigentliche Ursache des Leids liegt in unserer Unwilligkeit, Tatsachen als reelle Tatsachen und Ideen als bloße Ideen zu sehen, und dadurch, dass wir ununterbrochen Tatsachen mit Konzepten vermischen. Wir tendieren dazu, Ideen für Tatsachen zu halten, was Chaos in der Welt schafft.“
https://www.hogrefe.com/de/thema/essenzen-im-gespraech-mit-paul-watzlawick
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/paul-watzlawick-zum-hundertsten-geburtstag-17449071.html
130 Jahre Kunsthistorisches Museum
![]() | Anlass 130 Jahre Kunsthistorisches Museum |
„Alle aber waren voll der Bewunderung für diese Kunstschöpfung, die von nun an die Krone der monumentalen Bauwerke unserer Stadt bilden wird!“
Bericht über die Eröffnung des Kunsthistorischen Museums in der Neuen Freie Presse, vom Sonntag, 18.10.1891
ANNO, Neue Freie Presse, 1891-10-18, Seite 6 (onb.ac.at)
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18911018&seite=6&zoom=10
Das Kunsthistorische Museum Wien wurde am Samstag, dem 17.10.1891 unter der Anwesenheit von Kaiser Franz Josef I. und weiteren 6.000 Gästen feierlich eröffnet. Erzherzöge, alle Minister, der Oberstkämmerer, der Oberststallmeister, ein Sammelsurium an p.t. Gästen wollten das nach 20-jähriger Bauzeit fertiggestellte Meisterwerk kennenlernen sowie nach ein paar Tagen auch die Bevölkerung, die bei freiem Eintritt die kaiserlichen Sammlungen schauen durfte. In der ersten Phase strömten an den Sonn- und Feiertagen mehr Personen in das Kunsthistorische Museum als in der Wiener Stadthalle heutzutage Platz hätten. Weit mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher zählte in einer längeren Anfangsphase das Museum an vorwiegend Sonntagen, die zum Flanieren auf der Ringstraße oder eben einem nun möglichen Museumsbesuch einluden.
Die Eröffnung des Kunsthistorischen Museums durch Kaiser Franz Joseph I. am 17.10.1891
Robert Raschka (Künstler) (1847 Bukarest - 1908 Wien)
Aus der Sammlung des Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
Das Kunsthistorische Museum in Wien und damit der KHM Museumsverband gehört zu den bedeutendsten Museumsorganisationen weltweit und findet sich in den diversen internationalen Rankings stets unter den allerbesten Häusern.
Der KHM Museumsverband, die größte Museumsgruppe Österreichs, besteht aus den drei Bundesmuseen Kunsthistorisches Museum Wien, dem Weltmuseum Wien und dem Theatermuseum (seit 2001 Teil des Verbandes). Mit Schloss Ambras Innsbruck hat der KHM-Museumsverband als derzeit noch einziges Bundesmuseum eine Repräsentanz in den Bundesländern.
Diesen Oktober 2021 jährt sich die Eröffnung des Kunsthistorischen Museums zum 130. Mal.
Eröffnung des Kunsthistorischen Museums, 1891-10-17
Festakt im Beisein Kaiser Franz Josephs I.
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Kunsthistorisches Museum Wien
Bibliothek und Kunstblättersammlung
Aus der Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
Tiziano Vecellio oder auch Tizian genannt
Auch wenn die früheren Besucherzahlen, vor allem durch das Ausbleiben der üblichen Tourismusströme, voraussichtlich noch länger nicht erreicht werden, wird die derzeit laufende Tizian-Ausstellung sicherlich zu einem wachsenden Besucherstrom führen.
Kaiser Karl V. (1500-1558) im Harnisch, Bildnis in halber Figur, Mitte 16. Jahrhundert
Tiziano Vecellio, gen. Tizian (um 1488 Pieve di Cadore - 1576 Venedig)
Aus der Sammlung Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
Als Vorlage für dieses Gemäldes diente das im Original verlorene Portrait, das Tizian nach der Schlacht bei Mühlberg in Augsburg anfertigte und das in zahlreichen Kopien, darunter Bildnisse von Juan Pantoja de la Cruz und Rubens, überliefert ist. Im Vergleich mit einigen anderen Ausführungen gibt dieses Gemälde das Original Tizians genauer wieder.
Der Reiterharnisch, den Karl V. auf dem Bildnis trägt, ist vermutlich eine Arbeit des Desiderius Helmschmid aus Augsburg von 1547/48, nicht jedoch der Harnisch der Schlacht von Mühlberg, den einige andere Kopien zeigen.
Karl V. wurde im Jahr 1500 in Gent als ältester Sohn Philipps des Schönen und Juanas von Kastilien geboren. Infolge des Todes seines Vaters und der Krankheit seiner Mutter wurde er unter Aufsicht seiner Tante Margarete in den Niederlanden erzogen und bereits 1515 für volljährig erklärt. Nach dem Tod seines Großvaters mütterlicherseits, Ferdinand von Aragon, wurde er 1516 König von Spanien; von seinem Großvater väterlicherseits, Maximilians I., erbte er 1519 die österreichischen Länder und die Niederlande. Durch eine Erbteilung mit seinem Bruder Ferdinand I. kam es zu einer spanischen und österreichischen Linie der Habsburger. 1530 wurde Karl V. in Bologna zum Kaiser gekrönt. Seine Regierungszeit ist von unablässigen kriegerischen und politischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich, den europäischen Nationalstaaten und den protestantischen deutschen Reichsfürsten erfüllt. 1547 gelang dem Kaiser in der Schlacht bei Mühlberg ein Sieg über die protestantischen Reichsfürsten. 1556 legte der Kaiser seine Würden nieder und zog sich nach San Jeronimo de Yuste zurück, wo er 1558 starb.
Die "Belle Donne" Venedigs
"Nach 1500 erschienen Frauen in der Malerei zunehmend in einem neuen Licht. Die Bildnisse schöner Frauen ("Belle Donne") sind ein Phänomen der Kunstgeschichte, das sich im Venedig der Renaissance entwickelt hat. Die poetisch-erotischen Frauenbildnisse, die zu jener Zeit entstanden sind, waren wegweisend für die europäische Malerei der nachfolgenden Jahrhunderte.
Gerade Tizian vermochte es auf eindrucksvolle Art und Weise, die von ihm abgebildeten Frauen als intellektuell und elegant, sowie gleichsam idealisiert und genussvoll darzustellen. Die neue Ausstellung beleuchtet die Frauen selbst, aber auch ihre Accessoires – die Mode, edlen Stoffe, Frisuren, reichen Geschmeide und Perlen jener Zeit.", Auszug aus einer Ankündigung auf wien.info
https://www.wien.info/de/sightseeing/museen-ausstellungen/tizians-frauenbild-khm-409188
Kunsthistorisches Museum, Wien 1
Saal II, Galerie. Durchblick, 1910
Fotografie
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Panzer
Sowjetischer Panzer in Wien
Ein sowjetischer Panzer amerikanischer Fertigung, ein Sherman M4, zwischen dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum in Wien.
Simon Raskin, 1945
Fotografie
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek/Raskin
Luftbild
Wien 1, Luftbild des Hofburg-Museen-Komplexes
Museumsquartier (ehem. Hofstallungen), Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum, Hofburg, Burgtheater, Volksgarten, Heldenplatz, Burggarten, Staatsoper; Luftbild von Süd-Westen.
Fotografie
Aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Die Saliera ist weg. Kunstdiebstahl in Wien [Ausschnitt]
Die Saliera - ein kunstvoll gestaltetes Salzfass wurde in der Nacht auf den 11. Mai 2003 aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien entwendet. Die einzigartige Goldschmiedearbeit des italienischen Bildhauers und Goldschmieds Benvenuto Cellini ist unbezahlbar. Sonntagsjournal vom 11. Mai 2003.
Wien : Österreichische Mediathek
Radiosendung-Mitschnitt
Portaltreffer | Österreichische Mediathek
Datierung
11.05.2003
Aus der Sammlung der Österreichischen Mediathek
Cellini verfasste einige Erklärungen seines Werkes: Ich hatte neben sie einen reichen, verzierten Tempel auf den Boden gestellt, der den Pfeffer enthalten sollte...auf ihrer Seite waren die schönsten Tiere vorgestellt, welche die Erde hervorbringt..." |
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Zukunftsprojekt Das Heroon von Trysa
Das Heroon von Trysa
Aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museum Wien, Antikensammlung
Im zerklüfteten Bergland Lykiens (Südwesttürkei) liegt auf
einem Bergrücken das antike Trysa mit einer befestigten Burg,
einer Wohnsiedlung sowie mehreren Nekropolen. Berühmtheit
erlangten die reliefgeschmückten Umfassungsmauern des
Heroons im Nordosten des Burghügels. Es handelt sich um
den Grabbezirk eines einheimischen Fürsten, dem wie einem
Helden (Heros) kultische Verehrung entgegengebracht wurde.
Gemeinsam mit seinen nächsten Angehörigen war er in einem
mehrgeschossigen Grabbau im Inneren der Anlage bestattet.
Ein hölzerner Einbau diente dem Totenkult. Der Name des
Grabinhabers ist nicht bekannt, doch dürfte es sich um einen
der mächtigen Dynasten Lykiens gehandelt haben, die wir aus
der lykischen Münzprägung kennen.
Die einst reich bemalten Reliefs erzählen Episoden aus dem
Mythos und – teilweise darin verwoben – dem Leben des Grabherrn.
Einzigartig sind die Verschmelzung von rein griechischen
Elementen mit solchen der einheimisch-lykischen und der persischen
Kultur, die Anklänge einer Linearperspektive und der
kunsthistorisch bemerkenswerte Umgang mit zwei übereinanderliegenden
Reliefzonen, die meist unterschiedliche Themen
zeigen, streckenweise jedoch zu einer Komposition zusammengefasst
sind.
Aufgrund stilistischer Kriterien geht die Forschung von einer
Entstehungszeit der Friese um 380 v. Chr. aus, doch wurden
auch andere Datierungen vorgeschlagen.
Das Heroon von Tyrsa, dem spektakulären Relief und bisher nicht gezeigten Kulturschatzes der Antike, ist nach eigenen Angaben des Museums ein Zukunftsprojekt und die Realisierung dieser Ausstellung ein besonderes Vorhaben.
Mit einer Gesamtlänge der Friese , von 211 Metern, auf denen beinahe 600 aus Stein gemeißelte Figuren zu 15 Themen komponiert sind, ist das von Heroon ein einzigartiges Monument aus der griechischen Klassik (5./4. Jh. v. Chr), vergleichbar mit den Reliefs der Akropolis in Athen, die zeitgleich entstanden. Die unterschiedlichen Themen – Stadtbelagerung, Jagd und Schlacht, mythologische Szenen, Amazonen- und Kentaurenkämpfe – fügen sich zu einem Bildprogramm zusammen, das insbesondere durch eine Verbindung von klassisch-griechischen, einheimisch-lykischen, ägyptischen und orientalischen Elementen einmalig ist.
Die Reliefplatten wurden 1881 wiederentdeckt, für die kaiserlichen Sammlungen erworben und mit Genehmigung der osmanischen Behörden nach Wien gebracht. Ausschnitte des Reliefs sind seit 2005 in den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums zu bewundern, gesamt wurde es aber noch nie gezeigt. Geschäftsbericht 2020