Bad Gastein, Gasteiner Museum

Gasteiner Perchtenzug

  • Description

      • Alle vier Jahre, Anfang Jänner, findet in Bad Gastein, Bad Hofgastein und den umliegenden Ortschaften für zwei Tage der Gasteiner Perchtenzug statt, dessen Wurzeln bereits im Mittelalter vermutet werden und bei dem unter anderem Einflüsse aus Bayern, Oberitalien und Tirol zu finden sind. Etwa 160 Personen wirken in diesem Brauch in Form von mythologischen, biblischen und aus Sagen sowie aus dem bäuerlichen Leben stammenden Figuren mit.

      • Zur Zeit der Protestantenvertreibung standen auch im Gasteinertal viele Gehöfte leer. Sie wurden von Katholiken aus dem Bayrischen und Tiroler Raum übernommen. Durch die neuen Bewohner gelangten Bräuche wie der Perchtenzug in die Region. Dieser wurde jedoch aufgrund seiner "heidnischen Wurzeln" von den Erzbischöfen bzw. Landesfürsten verboten und deshalb nur im Geheimen während der Nachtstunden ausgeübt. Erst nach einem Besuch von Kaiser Ferdinand im Jahr 1837 wurde der Perchtenzug wieder aufgewertet und alle Verbote konnten aufgehoben werden.

      • Die Perchten verkörpern die dualen Eigenschaften der Gottheit der Frau Perchta. Ihr Wesen hat sowohl eine schöne als auch eine "schiache" (hässliche) Seite, welche sich in den personifizierten Perchten zeigt: nämlich durch die Einteilung in Schön- und Schiachperchten. Die Schönperchten erscheinen mit reich verzierten Tafel- und Turmkappen, welche ein stattliches Gewicht von bis zu 50 kg und eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen können. Die furchterregenden Figuren der Schiachperchten stehen im Kontrast dazu.

      • Im Gasteiner Museum wird der Gasteiner Perchtenzug als Diorama mit 64 Figuren gezeigt. Es wurde von Mitzi Greinwald angefertigt und von Karin Greinwald restauriert.
  • General data

    • Title:
      • Gasteiner Perchtenzug
    • Identifier:
      • 37-1
    • Date:
      • 1964 - 1966
    • Date (created):
      • 1964-1966
  • Media data

    • Rights holder:
      • InC-EDU 1.0
  • Origin