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Ausstellungskataloge aus der Digitalen Bibliothek des Belvedere rund um das historische Ausstellungswesen in Wien
Die Digitale Bibliothek des Belvedere stellt mit ihrem Kulturpool-Launch zahlreiche digitalisierte Quellen rund um das Wiener Ausstellungswesen ab dem 18. Jahrhundert für die User:innen zur Verfügung.
Anfänge der Kunstvermittlung im Belvedere
Als eines der ersten öffentlich zugänglichen Museen weltweit spielte das Belvedere schon früh eine Rolle im Ausstellungsgeschehen. Ab dem Jahr 1777 konnte im Oberen Belvedere die von Christian von Mechel konzipierte Neuordnung der K.K. Gemäldegalerie bei fixen Öffnungszeiten und freiem Eintritt besucht werden.
Christian von Mechel ordnete die Sammlung ganz im Gegensatz zur repräsentativen barocken Hängung nach kunsthistorischen Gesichtspunkten neu und sorgte damit für Kontroversen. Der zugehörige Sammlungsführer „Verzeichniß der Gemälde der Kaiserlich Königlichen Bilder Gallerie in Wien“ aus dem Jahr 1783 leitet den Besucher durch die Räume des Belvedere und ist gleichzeitig ein zentraler Quellentext für die Museumsgeschichtsschreibung.
Öffentliche Kunstausstellungen
Bereits 1774 und 1777 fanden auch in der Akademie der bildenden Künste erste öffentliche Ausstellungen statt. Nach der Übersiedlung der Akademie 1786 in den St. Annahof im 1. Bezirk veranstaltete sie dort regelmäßig öffentliche Kunstausstellungen, die von gedruckten Verzeichnissen begleitet wurden.
Künstlerschaft und Vereinswesen
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war der 1850 gegründete Österreichische Kunstverein eine wichtige Präsentationsplattform der heimischen Künstlerschaft, unter anderem mit der Zielsetzung, eine Vernetzung mit fremden Kunstschulen herbeizuführen.
Nach Gründung der Genossenschaft bildender Künstler Wiens 1861 gab es zum ersten Mal eine Berufsvertretung für Kunstschaffende, die in dem einige Jahre später erbauten Künstlerhaus ihre Heimstatt fand und dort viele Jahrzehnte lang zentraler Knotenpunkt für das Ausstellungswesen in Wien war. Die frühen Kataloge des Wiener Künstlerhauses bis 1910 werden dank einer Digitalisierungskooperation mit dem Künstlerhaus in der Digitalen Bibliothek des Belvedere sukzessive online gestellt.
Kunstszene im Wandel
Um das Jahr 1900 splitterte die Kunstszene mit der Gründung der großen Künstlervereinigungen Secession und Hagenbund auf, die wiederum mit dem etablierten Künstlerhaus, aber auch untereinander rivalisierten. Gleichzeitig entstand in Wien erstmals eine relevante Galerienszene um die Galerie Miethke, den Kunstsalon Pisko und die Galerie Arnot.