Das Archiv der IntAkt. Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen
Das Archiv als Ort der Begegnung
Seit ihrer Gründung 1977 archiviert die IntAkt Korrespondenzen, Einladungskarten und Ausstellungsplakate ihrer Mitglieder und Korrespondentinnen. Bis in das Jahr 1988 betrieb IntAkt die IntAkt-Galerie im Griechenbeisl im 1. Wiener Gemeindebezirk, die als Treffpunkt, Ausstellungsort und Archiv diente. Im darauffolgenden Jahr übersiedelte die Aktionsgemeinschaft in die Räumlichkeiten des WUK (Werkstätten- und Kulturhaus, Währingerstraße 59, 1090 Wien), wo sich bis heute der Galerie- und Archivraum befindet. Damals wie heute stellt der IntAkt-Raum ein zentrales Element der Künstlerinnengruppe dar, als gemeinsamer und unabhängiger Ausstellungsort, aber auch als offener und geschützter Raum für Austausch und Reflexion.
Verbindungen über Zeit und Raum
Neben Archivmaterial zur eigenen Vereinsgeschichte und Werkdokumentationen der IntAkt-Mitglieder befinden sich im IntAkt-Archiv auch zahlreiche frauengeschichtliche Dokumentationen und Literatur sowie Zeitdokumente, vornehmlich aus den 1970er und 1980er Jahren. Vor allem die Vernetzung mit Künstlerinnengruppen und Einzelkünstlerinnen in anderen europäischen Staaten wird in der Dokumentation deutlich und gibt Einblick in die jeweiligen sozialen und politischen Rahmenbedingungen der kooperierenden Künstlerinnen.
IntAkt damals und heute
Der Ursprung der IntAkt liegt in den Protesten gegen die Ausstellung „Österreichische Künstlerinnen der Gegenwart“, die anlässlich des Internationalen Jahres der Frau 1975 im Völkerkundemuseum stattfand. Für viele Künstlerinnen verkörperte die Umsetzung der Ausstellung die grundlegende Benachteiligung von Frauen im Kunstbetrieb und rückte die Kunst von Frauen in die Nähe von Handarbeit und Volkskunst.
Die Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen, gegründet als feministisch inspiriertes Künstlerinnennetzwerk, formulierte ihre Ziele im Gründungsjahr 1977 wie folgt:
- Verbesserung der Situation der bildenden Künstlerinnen auf sozialem und künstlerischem Gebiet
- Aktive Anteilnahme am aktuellen kulturpolitischen Geschehen
- Aktives Engagement an existenziell wichtigen Problemen
Bis heute versteht sich die IntAkt als Interessengemeinschaft bildender Künstlerinnen. Der Verein organisierte im Lauf der bald 50 Jahre seines Bestehens weit über 100 Einzelausstellungen und Veranstaltungen. An den ursprünglichen Inhalten hat sich nichts geändert, modifiziert wurden jedoch die Methoden und Sichtweisen. Künstlerinnen streben die Integration in den Kunstmarkt an, sie wollen beruflichen Erfolg und von ihrer künstlerischen Arbeit angemessen leben. IntAkt sieht sich dabei als unterstützende Plattform.