Der Weg des Salzes

Keltenmuseum Hallein

Das Keltenmuseum Hallein beherbergt neben einzigartigen archäologischen Funden vom Dürrnberg auch eine beeindruckende Sammlung von Objekten zur Stadtgeschichte Halleins und zur Landesgeschichte Salzburgs. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedeutung der Saline Hallein, die vom 13. bis zum 18. Jahrhundert das wirtschaftliche Zentrum des Fürsterzbistums Salzburg war. Mit dem Bergwerk, den Sudhäusern sowie den Verpackungs- und Lagerstätten war die Saline über Jahrhunderte hinweg der wichtigste Arbeitgeber der Region und sicherte rund zwei Drittel der Landeseinnahmen – ein wirtschaftlicher Motor von enormer Tragweite.

Salz und Fortschritt

Die im Museum aufbewahrten Akten und Objekte aus der Zeit der erzbischöflichen Saline und der k.k. Verwaltung, darunter Rechnungen, Pläne, Berichte, Korrespondenzen und detailgetreue Modelle salinarischer Maschinen und Anlagen, erzählen eindrucksvoll von der Entwicklung und dem technischen Fortschritt der Salzproduktion. Besonders hervorzuheben ist die Sammlung von rund 900 historischen Salinenplänen, die nicht nur die technischen Einrichtungen, sondern auch Arbeiterwohnhäuser, Brückenbauten und Eisenbahnanschlüsse dokumentieren. Diese Zeichnungen geben einen faszinierenden Einblick in den Wandel der Industrieanlagen und die Innovationskraft in der Zeit der industriellen Revolution.

Was ist eine Saline?

Eine Saline ist eine Anlage zur Gewinnung von Salz aus salzhaltigem Wasser. Meist wird das Salz aus natürlichen Solen oder Meerwasser durch Verdampfung des Wassers kristallisiert. Diese Methode wurde bereits im Mittelalter zur Herstellung von Salz genutzt.

Handel und Verwaltung

Ergänzt wird diese technische Dokumentation durch etwa 1000 historische Akten, darunter Verkaufsrechnungen, amtliche Bescheide und Bittschriften, die wertvolle Informationen über den Salzhandel, die Vertriebsnetze und die wirtschaftlichen Beziehungen weit über die Region hinaus liefern. Sie belegen eindrucksvoll, wie sehr Hallein als Salinenstadt mit den Handelswegen verknüpft war.

Schichtende 1989

Lebendig wird die Geschichte durch Zeitzeugeninterviews, die Einblicke in die Schließung der Saline im Jahr 1989 gewähren. Persönliche Erinnerungen ehemaliger Arbeiter lassen diese Phase des Umbruchs nachvollziehbar werden. Fachkundige Erläuterungen eines ehemaligen Bergknappen zu den ausgestellten Salinenmodellen bereichern die Ausstellung zusätzlich und schaffen einen authentischen Zugang zu den technischen Abläufen und dem Arbeitsalltag vergangener Zeiten. Hochwertige Filmaufnahmen dokumentieren sowohl die Modelle als auch die Erzählungen und machen das industrielle Erbe der Stadt anschaulich erlebbar.

Kelten und Salz

So verbindet das Keltenmuseum Hallein auf einzigartige Weise die ferne Vergangenheit der Kelten mit der prägenden Salzgeschichte der Region und ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern eine spannende Zeitreise durch die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Halleins.

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