Die Krippe des Linzer Mariendoms

Die Weihnachtsgeschichte in 3D

In der Krypta des Linzer Mariendoms befindet sich eine der weltweit größten und beeindruckendsten Krippendarstellungen, die nicht nur kunsthistorisch von Bedeutung ist, sondern auch eine tiefe religiöse Bedeutung hat. Die monumentale Krippe wurde von dem Münchener Bildhauer und Künstler Sebastian Osterrieder geschaffen. Auf Initiative von Bischof Franz Doppelbauer entstand dieses beeindruckende Kunstwerk, das mit ihren kunstvoll geschnitzten Figuren und detaillierten Gemälden die Weihnachtsgeschichte auf einzigartige Weise erzählt. Besonders bemerkenswert ist die Liebe zum Detail, die der Künstler in seinen Darstellungen zeigt, die ihn sogar bis ins Heilige Land führte, um die Szenen authentisch wiederzugeben.

Eine umfassende Restaurierung

Die Osterriederkrippe besteht aus über 80 kunstvoll geschnitzten Figuren aus Lindenholz, die von Sebastian Osterrieder zwischen 1907 und 1913 geschaffen wurden. Die Figuren, darunter die Heilige Familie sowie eine Vielzahl von Hirten und Tieren, sind meisterhaft ausgearbeitet und spiegeln die Liebe des Künstlers zum Detail wider. Nach über 100 Jahren wurde die Krippe 2020/2021 einer umfassenden Restaurierung unterzogen, um die durch Zeit und Umwelteinflüsse entstandenen Schäden zu beheben. Staub, Schimmel und Farbveränderungen wurden behutsam entfernt, abgebrochene Teile repariert und die Krippenlandschaft sowie die Hintergrundmalereien restauriert.

Die Weihnachtsgeschichte digital erleben

Mit der abgeschlossenen Restaurierung erstrahlt die Krippe nicht nur in neuem Glanz, sondern wird auch in der digitalen Welt lebendig. Durch die Digitalisierung der kunstvollen Figuren eröffnet sich eine völlig neue Möglichkeit, das beeindruckende Kunstwerk zu erleben und noch tiefere Einblicke in die Geschichte und Symbolik der Weihnachtsdarstellung zu erhalten.

Die Digitalisierung der Krippenfiguren erfolgte mit modernster Technologie und in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten, die sich der Herausforderung stellten, die wertvollen Figuren in ihrer gesamten Detailtreue zu erfassen. Dabei kam das Verfahren der Photogrammetrie zum Einsatz, bei dem jede Figur aus zahlreichen Perspektiven gescannt wurde. Diese Aufnahmen ermöglichten es, präzise 3D-Modelle der Figuren zu erstellen. Das Resultat ist eine digitale Sammlung, die es den Betrachtern erlaubt, die Krippe aus jeder Perspektive zu betrachten und tiefere Einblicke in die theologischen und kunsthistorischen Hintergründe der Figuren zu erhalten. Die Krippe kann nun in einer einzigartigen 360-Grad-Ansicht erkundet werden, was den Besuchern eine neue, äußerst detaillierte Art der Auseinandersetzung mit diesem kulturellen Erbe bietet.

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