Ostermesse im Graduale A63/51 aus dem Jahr 1517
Robert Klugseder
Franziskanerkloster Graz
Graz
Die Zentralbibliothek des Franziskanerklosters Graz verwahrt derzeit allein über 13.000 Bände, die vor 1700 datiert sind, dazu 440 Handschriften und 818 Inkunabeln sowie 35.000 nach 1700. Man kann also insgesamt von nahezu 50.000 Einzelwerken sprechen.
Das Älteste sind einzelne Pergamenthandschriften des 9.–13. Jahrhunderts, die nur mehr als Fragmente erhalten sind, da sie zur Verkleidung der hölzernen Buchdeckel auf diese aufgeleimt wurden und nun durch behutsames Ablösen als Makulaturen existieren. Darunter finden sich Pergamentblätter einer Vulgata-Abschrift (um 900) aus Wolframs Parzival- und Willehalm-Dichtung sowie einer Christherre-Chronik (um 1300).
Unter den wertvollen Inkunabeln und frühen Drucken sind zu 70% theologische Werke (meist in lateinischer Sprache; aber auch die ersten deutschsprachigen Bibeln vor Martin Luther, um 1470), oft mit kunstvollen Illustrationen. Daneben gibt es aber auch zahlreiche naturwissenschaftliche, medizinische, philosophische, juristische und historische Werke sowie diverse Wörterbücher des 16. Jahrhunderts und historische Atlanten.