Fatschenkindl
Beschreibung
- Fatschenkindl im Glasschrein
- Das Kindl liegt in einem schwarzen, an der Vorderseite verglasten Holzschrein. Das Köpfchen ist aus Wachs fein bossiert, es hat eingesetzte Glasaugen und einen kleinen, aufgemalten Mund. Das Kindl selbst und der Innenraum des Kastens sind mit Klosterarbeit reich verziert.
- Ein Fatschenkindl ist ein Andachtsbild und stellt das Jesuskind dar. Es erinnert an das Weihnachtsevangelium (Lk 2,7: …und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war). Das „Fatschen“ mit Windeln (lat. fascia - Binde, Wickelband, Fasche) war bereits in der Spätantike bekannt, wobei der ganze Leib des Säuglings bis zu den Schultern eng mit Wickelbändern umwunden wurde. Bis ins 19. Jahrhundert war diese Wickelmethode üblich.
- Fatschenkindln waren bzw. sind vor allem in Süddeutschland und Österreich verbreitet. Die Herstellung oblag einem Wachsbossierer, der die Figur (Köpfchen und Schultern) aus fleischfarbenem Wachs goss oder formte und den keilförmigen Korpus (meist aus Holz geschnitzt) einsetzte. Die oft aufwendigen Verzierungen an der Umhüllung wurden, wie die Bezeichnung „Klosterarbeit“ sagt, meist in Klöstern angefertigt.
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