Altenmarkt im Pongau, Altenmarkter Heimatmuseen - Hoamathaus und Dechantshoftenne

Kachelofen

  • Beschreibung

      • Die Hafnerei, die Erzeugung von Gebrauchskeramik und Ofenkacheln hatte im Ennspongau eine jahrhundertelange Tradition. Reiche Tonvorkommen im Gebiet von Radstadt und Altenmarkt boten die Grundlage für dieses wichtige Gewerbe.

      • Im Museum in Altenmarkt befindet sich in der sogenannten Anichhofstube ein Kachelofen aus Radstädter Erzeugung, dessen mattglänzende dunkelgraue Kacheln einen springenden Hirsch vor einer stilisierten Burg sowie die Jahreszahl 1662 zeigen.

      • Die anthrazitfarbenen Kacheln lassen sich der „Schwarzhafnerware“ zuordnen. Dazu wurde dem Ton meist ein gewisser Anteil an Graphit beigemengt und die Oberfläche der Rohlinge im lederharten Zustand sorgfältig geglättet. In einem speziellen Brennverfahren, dem sogenannten „Reduktionsbrand“, musste der Ofen während des Brennprozesses luftdicht verschlossen sein. Dabei erhielt der Scherben seine charakteristische dunkle Färbung und wurde – auch ohne Glasur – säurefest und wasserabweisend. Ihre Blütezeit erlebte die Schwarzhafnerware im späten Mittelalter, die beliebtesten Erzeugnisse waren Vorratsgefäße und Gebrauchsgeschirre. Umso bemerkenswerter ist die Anwendung dieser Technik bei Ofenkacheln.

      • Der Altenmarkter Kachelofen ist in mehrerlei Hinsicht bedeutsam: Er ist einer der wenigen komplett erhaltenen Hinterlader-Kachelöfen dieser Art und Belegexemplar der Radstädter Fertigung aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auch das Wasserschiff aus Kupfer dürfte noch aus dieser Zeit stammen. Ursprünglich befand sich der Ofen beim Seetalbauern in Schwemmberg (Gemeinde Altenmarkt) und wurde bei der Einrichtung des Museums Anfang der 1980er Jahre hier wiederaufgebaut.
  • Allgemeine Informationen

    • Titel:
      • Kachelofen
    • Identifikator:
      • 35-210
    • Datum:
      • 1662
    • Datum (Erstellung):
      • 1662
  • Medieninformationen

    • Rechteinhaber:in:
      • InC-EDU 1.0
  • Herkunft