Wals, Die Bachschmiede

Läuferstein einer römischen Hand-Rotationsmühle

  • Beschreibung

      • Dieser Läuferstein einer römischen Hand-Rotationsmühle aus Untersberger Marmor kann der römischen Palastvilla von Loig im Gemeindegebiet von Wals-Siezenheim zugeordnet werden.

      • Um Getreidekörner als Nahrung sinnvoll zu verwerten, müssen sie gestampft (für Brei) oder gemahlen (für Brot) werden. Zuerst erfolgte das Mahlen mittels eines Reibsteins auf einer Reibplatte. Eine weitere Entwicklung war die Schiebemühle, auf der ein auf der Unterseite aufgerauter Mahlstein auf einer Bodenplatte zum Mahlen hin und her bewegt wurde.

      • In römischer Zeit war die Rotationsmühle geläufig. Bei dieser bewegt sich ein auf einer zentralen Mittelachse getragener oberer Mühlstein oder Läufer (lat. catillus) durch kreisförmige Drehung um einen Bodenstein (lat. meta). Beide Steine weisen ineinanderpassende abgeschrägte Unter- (Läufer) bzw. Oberseiten (Bodenstein) mit aufgerauten Oberflächen zum Mahlen auf. Die Achse sorgte dafür, dass die Mühlsteine beim Mahlen nicht direkt miteinander in Kontakt kamen.

      • Die Oberseite des Läufers ist schüsselförmig vertieft, um das Mahlgut aufzunehmen. Durch die zentrale Öffnung rutschte das Getreide zwischen die Mahlflächen.

      • Große Mühlen dieses Typs wurden von Tieren oder mehreren Arbeitskräften angetrieben. Die römische Antike kannte aber auch schon Wassermühlen. Der Mühlstein aus Loig gehört jedoch aufgrund seiner Maße zu einer kleineren von Hand betriebenen Mühle.

      • Text: Mag. Dr. Raimund Kastler MAS und Mag. Dr. Felix Lang
  • Allgemeine Informationen

    • Titel:
      • Läuferstein einer römischen Hand-Rotationsmühle
    • Identifikator:
      • 53-357
    • Datum:
      • 201 - 300
    • Datum (Erstellung):
      • 3. Jahrhundert
  • Medieninformationen

    • Rechteinhaber:in:
      • InC-EDU 1.0
  • Herkunft