Ein Blick in die Zukunft

Die Sammlung des TMW

Das Technische Museum Wien (TMW) verfügt im regionalen und internationalen Vergleich über eine einzigartige, technikhistorische Sammlung höchster Qualität: Ihre Bedeutung zeigt sich nicht nur im Umfang und der Vielfalt der Objekte, sondern auch in ihrer Relevanz für Gegenwart und Zukunft. Wir sammeln heute Gegenwart für die Zukunft – so wie bereits vor hundert Jahren für eine damals unbekannte Zukunft gesammelt wurde.

Die Sammlung des Technischen Museums Wien

Ein großer Teil der Sammlung fußt auf Objekten, die in Österreich oder den ehemaligen Kronländern entworfen oder hergestellt wurden. Der transnationale Charakter dieser historischen Bestände ist innerhalb der europäischen Technikmuseen herausragend.

Heute liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf technischen Innovationen und technischer Kultur aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer – also auf jenen Anwendungen, die das Leben der Menschen in Österreich heute prägen. Ziel ist es, die Besucherinnen und Besucher (z.B. durch Ausstellungen) mit vielfältigem Wissen auszustatten und sie zu befähigen, technische Herausforderungen im weitesten Sinne zu erkennen, aktiv zu deren Lösung beizutragen oder alternative, nicht lineare Fortschrittsideen zu entwickeln.

Aktuelle gesellschaftliche Themen wie Klimawandel, Energiewende, Digitalisierung, Sicherheit oder Diversität erfordern ein grundlegendes Verständnis technischer und gesellschaftspolitischer Prozesse, um kritisch und visionär an Zukunftsmodellen mitwirken zu können.

Die fünf Säulen der Sammlung

Die Sammlung des TMW gliedert sich gegenwärtig in fünf zentrale Bereiche:

„Alltag & Gesellschaft“: Neben den älteren Sammlungsgruppen Bautechnik und Feuerschutz umfasst dieser Bereich vor allem Objekte aus dem 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Aktuell fokussiert dieser Sammlungsbereich auf die Nutzung technischer Gegenstände im Alltag – am Körper, im Haushalt, in der Stadt und Umwelt. Diese inhaltliche Erweiterung der Sammlung spiegelt die Neuausrichtung des Technik- und Museumsverständnisses der letzten Jahrzehnte wider. Eine Sondergruppe bildet der Bestand zur Museums- und Institutionsgeschichte.

„Information & Kommunikation“: Dieser Bereich vereint etwa 35.000 Objekte aus den Gruppen Musikinstrumente, Radio und Fernsehen, Audio und Video, Satz und Druck, Fotografie und Film, Telekommunikation, Post, Büro sowie Datenverarbeitung. Viele der Objekte stammen aus der seit dem 19. Jahrhundert stark expandierenden Konsumgüterindustrie. Die Herausforderung liegt heute darin, aus einer kaum überschaubaren Fülle vor allem aus dem Digitalbereich gezielt zu sammeln und zu dokumentieren.

„Naturwissenschaften & Energie“: Bereits bei der Gründung des Museums bildeten Themen wie Bergbau, Hüttenwesen, Maschinenbau und Elektrotechnik zentrale Sammlungsschwerpunkte. Großobjekte aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – darunter Dampfmaschinen, Hämmer, Pressen, Turbinen oder Generatoren – prägen bis heute das historische Profil. Zeitgenössische Themen wie erneuerbare Energien und Umweltschutz ergänzen diesen Bereich. In der Sammlung „Naturwissenschaften“ finden sich zahlreiche Objekte zu Physik, Medizintechnik und Messtechnik – darunter auch Geräte aus dem Elektropathologischen Museum und dem AUVA-Lärmmuseum.

„Produktionstechnik & Werkstoffe“: Dieser Bereich umfasst Werkzeuge, Maschinen und zahlreiche industriell- wie handwerklich gefertigte Produkte – und bietet damit nicht nur Einblicke in Produktions- und Arbeitsgeschichte, sondern auch in Konsumgeschichte. Mit rund der Hälfte aller Objekte und mehreren historischen Sondersammlungen (z. B. Fabriksproduktenkabinett, Warenkundesammlung) ist dies einer der profilprägenden Sammlungsbereiche. Derzeit liegt ein Fokus auf der Sammlungserweiterung durch neue Werkstoffe wie z.B. Betonersatzstoffe.

„Verkehr & Mobilität“: Traditionell gliederte sich dieser Sammlungsbereich in Straßen-, Schienen-, Schiffs-, Luft- und Raumfahrt. Inzwischen wurde er um neue Gruppen erweitert: etwa zu Infrastruktur, Mobilitätskulturen, Verkehrsflüssen, Kontrollsystemen und zur Frage von In- und Exklusion durch Technik. Mobilität wird dabei als verkehrsträgerübergreifendes Phänomen verstanden. Der Sammlungsschwerpunkt liegt heute auf der Dokumentation aktueller Mobilitätstrends – von Global Hubs über Telematik bis hin zu alternativen und nachhaltigen Mobilitätsformen.

Digital vernetzt – die Online-Angebote des TMW

Die digitalisierten Bestände des TMW umfassen derzeit rund 158.000 Objekte, 35.500 Archiveinheiten sowie etwa 171.000 Datensätze zur Geschichte des Motorsports in Österreich. Die Online-Sammlung lädt zum Stöbern und Entdecken ein und bildet jeweils den Stand der Objekterschließung in Echtzeit ab. Das TMW war und ist das erste österreichische Bundesmuseum, das seine Objekt-Sammlung vollständig online zugänglich macht. Ziel ist ein niederschwelliger Zugang zu Wissen, Transparenz in der institutionellen Wissensverwaltung und die Förderung außerinstitutioneller Forschung.

Kuratierte Inhalte wie die Digitalen Galerien zu Themen, die sich aus den TMW-Beständen generieren, oder inszenierte Inhalte der Webausstellungen runden das Digitalangebot des TMW an seine Besucherinnen und Besucher ab.

Wissen teilen – Zukunft gestalten

Als wissenschaftliche Einrichtung fühlt sich das Technische Museum Wien verpflichtet, das angesammelte und erzeugte Wissen möglichst breit zugänglich zu machen. Im Rahmen geltender Datenschutzbestimmungen verfolgt das Museum daher eine Open-Data-Strategie: Objektdaten werden über eine öffentlich zugängliche API recherchierbar und nutzbar gemacht – ein Beitrag zur offenen Wissensgesellschaft und zur Anerkennung von digitalen Daten als wissenschaftliche Ressource.

Weiterführende Links

Technisches Museum Wien

Das TMW bietet als größtes österreichisches Technikmuseum mit einzigartigen Exponaten und zahlreichen interaktiven Stationen auf einer Ausstellungsfläche von 22.000 m² außergewöhnliche Einblicke in die Welt der Technik.

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